Montessori-Schulen sehen ihre Aufgabe darin, Kindern und Jugendlichen eine ganzheitliche Bildung zu ermöglichen. Bildung wird als ein prozesshaftes Geschehen gesehen, eingebunden in Selbsterfahrung und Kommunikation, Begegnung und Dialog. Die Schule gestaltet sich darauf aufbauend als Ort lebendiger, gemeinschaftlicher und individueller Bildung. Maria Montessori nannte sie eine „Stätte der Offenbarung der Talente“; das Kind darin ist „Baumeister seiner selbst“. Die Entwicklung von Selbstständigkeit und eigenverantwortlichem Lernen steht dabei im Vordergrund.

Montessori-Schulen erstellen entsprechend ihrer pädagogischen Grundkonzeption statt Notenzeugnissen differenzierte „Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess“. Die in den IzEL vorliegende Dokumentation ist deshalb inhaltlich immer im Zusammenhang mit den pädagogischen Grundaussagen des Montessori-Schulkonzeptes zu sehen.

Die Schüler*innen entscheiden sich im Rahmen der Freiarbeit oder in der Wahl zwischen verschiedenen Angeboten für bestimmte Themen. Diese bearbeiten sie individuell und in unterschiedlichen Anforderungsstufen. Die Einstufungen in den IzEL werden dann immer auf der Grundlage der Selbsteinschätzung der Schüler*innen zusammen mit der Einschätzung durch die Pädagog*innen vorgenommen.

Dabei soll vor allem auch die Entwicklung innerhalb einer Stufe beachtet werden, soweit dies die vom Montessori-Landesverband vorgegebenen Kategorien bei den Hauptfächern zulassen. Da hier die Kriterien innerhalb einer Stufe vom einen zum anderen Jahrgang wechseln können, kann der direkte Vergleich manchmal schwerfallen. Bei Verständnisproblemen wendet euch gerne an die zuständigen Pädagog*innen.

Grundsätzliches Ziel sollte immer sein, die Schüler*innen in ihrem Selbstwertgefühl zu stärken. Es geht hierbei nicht um eine Bewertung im Sinne von „gut“ oder „schlecht“, sondern darum, den Schüler*innen basierend auf ihrer Selbsteinschätzung ein Feedback zu geben.

Grundsätzlich ja. Die Montessori-Schule deckt als Minimalvoraussetzung die Lerninhalte des vom bayerischen Kultusministerium festgelegten Lehrplans ab, hält sich dabei aber nicht an die in Regelschulen üblichen starren Zeitabläufe. Das heißt z. B. in der Grundschule, dass den Kindern in den vier Jahren alle Inhalte angeboten werden, die an der Regelschule vorgesehen sind – das bedeutet aber nicht, dass der Wissensstand zu einem bestimmten Zeitpunkt, etwa am Ende der zweiten Jahrgangsstufe, identisch sein wird. Wir gehen davon aus, dass jedes Kind ein „Lernzeitfenster“ (eine sensible Phase) hat, in dem es offen für bestimmte Inhalte ist. Aus diesem Grund, macht es keinen Sinn, Lerninhalte jahrgangsbezogen anzubieten.

Zudem eignen sich unsere Schüler*innen Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Eigenständigkeit, Selbstreflexion oder Redekompetenz an, welche die Regelschule nur wenig vermittelt. Unsere Schule mit dem Lehrplan zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr – sogar während der ganzen Schulzeit – zu vergleichen, kann nie erfüllend sein. Denn die Zeit für die Persönlichkeitsentfaltung jedes und jeder einzelnen und die vielen Themen, die einem Menschen begegnen und die er als wichtig erachtet, muss man ihm zugestehen.

Außerdem beschränkt sich die Schule nicht auf den Stoff des Lehrplans. Es gibt zahlreiche zusätzliche Angebote im musischen, sprachlichen und naturwissenschaftlichen Bereich, z. B. Englisch ab der 1. Jahrgangsstufe, Französisch und Spanisch im Rahmen unserer Offenen Ganztagsschule ab der 6.Klasse.

Um sich einen Eindruck von unserer Schule zu verschaffen, empfehlen wir Ihnen unseren Tag der offenen Tür, der in der Regel (Ankündigung in der Presse und auf der Homepage beachten) im November stattfindet kommen. Durch Darbietungen unserer Schüler*innen, offene Räume und verschiedenste Gesprächsangebote können Sie einen guten Eindruck von unserer Schule gewinnen und Ihre Fragen persönlich klären.

Verpflichtend sind dann der Besuch eines unserer Informationsabende im Januar. Hier erfahren Sie alle Details zu unserer Pädagogik und den Rahmenbedingungen eines Schulbesuchs.

Weitere Informationen zu unserem Aufnahmeverfahren finden Sie hier.

Noten gibt es an unserer Montessori-Schule grundsätzlich nicht. Die Pädagog*innen beobachten und dokumentieren aber die Lernfortschritte jedes Kindes in der Klasse sehr genau. Daraus entstehen zum Halbjahr ausführliche Wortgutachten und zum Schuljahresende detaillierte und differenzierte „Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess“ (so genannte IzEL), die den Kindern anstelle traditioneller Zeugnisse mit Noten mitgegeben werden. Außerdem werden die Kinder schon ab der ersten Klasse dazu angehalten, gemeinsam mit den Pädagog*innen ihre Arbeit zu reflektieren und sich Ziele zu setzen.

Die Sollstärke einer Klasse liegt bei 25 Kindern, Abweichungen nach unten oder oben sind aus organisatorischen Gründen möglich.

Wenn ihr Kind quer in die Montessori-Schule Augsburg (also nicht in die erste Klasse) einsteigen möchte, können Sie eine E-Mail an uns schicken um einen Bewerbungsbogen anfordern. Diesen können Sie ganzjährig bei uns abgeben. Wenn ein Schulplatz frei wird, laden wir Kinder unserer Warteliste zu einer einwöchigen Hospitation in der Klasse ein. Danach entscheiden beide Seiten ob das Kind an unsere Schule wechseln wird.

Das Lernen und Spielen findet im Alltag in altersgemischten Gruppen statt. Die Kinder sollen deshalb auch in der Schule mit unterschiedlich alten Kindern lernen können. An unserer Schule wählen die Kinder ihre Arbeitspartner*innen eigenständig aus. Die Großen profitieren so von den Kleinen und umgekehrt. Das kann sich besonders positiv auf das Lern- und Sozialverhalten der Kinder auswirken.

An der Montessori-Schule Augsburg gibt es

  • 4 jahrgangsgemischte Klassen der Grundstufe (Jahrgangsstufe 1-3),
  • 3 jahrgangsgemischte Klassen der Mittelstufe (Jahrgangsstufe 4-5)
  • 3 jahrgangsgemischte Klassen der Erdkinderstufe (Jahrgangsstufe 6-8)
  • 2 jahrgangsreine Prüfungsklassen (Jahrgänge 9 und 10)

Die entsprechenden Informationen finden Sie hier!

Unsere Schulabschlüsse (erfolgreicher Hauptschulabschluss oder Qualifizierender Hauptschulabschluss nach der neunten Klasse und der Mittlere Schulabschluss nach der zehnten Klasse) sind staatlich anerkannt und werden in Kooperation mit unseren staatlichen Partnerschulen absolviert.

Die Schüler*innen nehmen an den staatlichen Prüfungen als Externe teil, d. h. dass sie die Prüfungen ohne Vornoten (Jahresfortgangsnoten) bestehen müssen. Aus Erfahrung können wir sagen, dass unsere Schüler*innen diese Herausforderung in der Regel sehr gut bewältigen.

Weitere Informationen finden Sie hier.