oberstufe
FAQ

Fragen zum Lernen mit der Montessori-Pädagogik

Wie lernen die Kinder an der Montessori-Schule Augsburg?

Ein wichtiger Leitsatz der Montessori-Pädagogik lautet: „Hilf mir, es selbst zu tun“. Dementsprechend verbringen die Kinder den größten Teil des Schultags mit der sogenannten „Freiarbeit“. In der Freiarbeit beschäftigen sich die Kinder selbstständig mit dem von ihnen gewählten Montessori-Material. Die Pädagog*innen zeigen in Darbietungen die Handhabung des Materials und begleiten die Kinder bei ihrer Arbeit. Die Umgebung gibt Anregung und ist so strukturiert, dass es dem Kind möglich ist, selbstständig und weitgehend unabhängig vom Erwachsenen zu lernen. Die Beobachtung ist hierbei eine zentrale Aufgabe der Pädagog*innen. Die Freiarbeit wird ergänzt durch die Zeit im Kreis, in der die Kinder einer Klasse z. B. gemeinsam diskutieren oder Referate halten, sowie durch gezielte Lernangebote wie Englisch, Sport, Werken, Kunst, Musik oder Religion, die in gebundenen, klassenübergreifenden Unterrichtseinheiten stattfinden.

Die Kinder wählen selbst aus, was sie lernen: Bleiben da nicht wichtige Bereiche auf der Strecke?

Nein. Der Lernfortschritt der Kinder wird aufmerksam beobachtet und laufend dokumentiert. Sollte ein Kind tatsächlich einen bestimmten Bereich (z. B. Lesen oder Rechnen) über längere Zeit vollständig meiden, werden die Pädagog*innen entsprechend intervenieren, denn es gibt immer einen Grund für ein Vermeidungsverhalten.

Durch das Angebot an Lernmaterialien in der vorbereiteten Umgebung hat die Lehrkraft die Möglichkeit, bestimmte Interessen zu wecken und Lern- und Entwicklungsfortschritte zu initiieren. An unserer Schule ist es möglich, individuell auf die Schüler*innen einzugehen und sie in ihrer Entwicklung gezielt zu begleiten. Alle Kinder wollen lernen.

Dabei darf man aber als Erwachsener nie vergessen: was genau wichtige Bereiche des Lernens und der Entwicklung sind, entscheidet jeder Mensch – und damit auch jedes Kind – für sich selbst.

Gibt es Kinder, die für die Montessori Schule ungeeignet sind?

Da wir die Möglichkeit haben, jedes Kind individuell entsprechend seiner Fähigkeiten bei seiner Entwicklung zu begleiten, können wir diese Frage verneinen.

Unsere Erfahrungen haben aber gezeigt, dass es schwierig für die Kinder werden kann, wenn die Familie nicht hinter unserem Konzept steht. Auch zuhause muss Wert auf Eigenständigkeit und Offenheit für Fehler gelegt werden.

Kinder, die durch schwere körperliche Behinderungen so stark eingeschränkt sind, dass ein selbsttätiges, begreifendes und handelndes Lernen selbst mit einer Schulbegleitung unmöglich wird, können an unserem Schulalltag leider nicht teilnehmen.

Gibt es Hausaufgaben?

Regelmäßige Hausaufgaben gibt es erst ab der neunten Klasse.

Durch Hausaufgaben wird Wissen nicht mehr verankert als durch Arbeiten in der Schule. Im Gegensatz zur Regelschule sind bei uns die Schüler*innen nur selten in einem passiven Stadium des Zuhörens, sondern erarbeiten sich ihr Wissen selbst. Durch diese intensive, eigene Auseinandersetzung mit Themen wird Wissen stark verankert.

Selbstverständlich dürfen die Kinder sich auch zu Hause mit schulischen Inhalten beschäftigen. In Einzelfällen stimmen Schüler*innen und Lehrkräfte auch ein individuelles häusliches Übungsprogramm ab.

 

Wie wird ohne Hausaufgaben Wissen nachhaltig verankert?

Durch Hausaufgaben wird Wissen nicht mehr verankert, als durch Arbeiten in der Schule. Im Gegensatz zur Regelschule sind bei uns die Schüler*innen nur selten in einem passiven Stadium des Zuhörens, sondern erarbeiten sich ihr Wissen selbst. Durch diese intensive, eigene Auseinandersetzung mit Themen wird Wissen sehr stark verankert. Die Möglichkeit dazu besteht jeden Tag in der Schule.

Arbeitet die Schule inklusiv?

Generell sind wir offen für alle Kinder mit ihren individuellen Bedürfnissen und Besonderheiten. Kinder mit Förderbedarf werden zusätzlich durch eine Schulbegleitung begleitet. Es stehen nur begrenzte Plätze zur Verfügung.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Fragen zu den Klassen und den Lehrkräften

Wie viele Kinder sind in einer Klasse?

Die Sollstärke einer Klasse liegt bei 25 Kindern, Abweichungen nach unten oder oben sind aus organisatorischen Gründen möglich.

Was bedeutet Jahrgangsmischung?

Das Lernen und Spielen findet im Alltag in altersgemischten Gruppen statt. Die Kinder sollen deshalb auch in der Schule mit unterschiedlich alten Kindern lernen können. An unserer Schule wählen die Kinder ihre Arbeitspartner*innen eigenständig aus. Die Großen profitieren so von den Kleinen und umgekehrt. Das kann sich besonders positiv auf das Lern- und Sozialverhalten der Kinder auswirken.

Wie viele Klassen gibt es?

An der Montessori-Schule Augsburg gibt es

  • 4 jahrgangsgemischte Klassen der Grundstufe (Jahrgangsstufe 1-3),
  • 3 jahrgangsgemischte Klassen der Mittelstufe (Jahrgangsstufe 4-5)
  • 3 jahrgangsgemischte Klassen der Erdkinderstufe (Jahrgangsstufe 6-8)
  • 2 jahrgangsreine Prüfungsklassen (Jahrgänge 9 und 10)

Wie viele pädagogische Kräfte sind in einer Klasse?

Jede Klasse hat zwei pädagogische Kräfte, eine Klassenleitung (ausgebildetete Lehrkräfte) sowie eine Zweitkraft (ausgebildete Pädagog*in, z. B. Erzieher*in oder Heilpädagog*in; in 9/10 sind es 2 ausgebildete Lehrkräfte). Die Lehrkräfte sind verantwortlich für die vorbereitete Umgebung sowie die Lernbegleitung und übernehmen in erster Linie die Rolle des/ der Beobachtung und Beratung des Kindes.

Alle Lehrkräfte verfügen über eine Montessori-Ausbildung. Zusätzlich haben wir Fachlehrer*innen z. B. für Englisch, Französisch, Werken, Kunsterziehung, NT (Naturwissenschaften), Musik, Sport, Spanisch, Textiles Gestalten, Soziales, Wirtschaft, Technik, Instrumentallehrer*innen sowie für katholische und evangelische Religion.

Fragen zum zeitlichen Ablauf eines Schultags

Wie lange dauert der Schultag?

Der Schultag beginnt – nach Jahrgangsstufen gestaffelt – zwischen 7:45 Uhr und 8:30 Uhr. Die Schüler*innen aller Jahrgangsstufen werden bereits ab 7:45 Uhr von Pädagog*innen beaufsichtigt.

In der Grund- und Mittelstufe beginnt der Unterricht mit einer flexiblen Eingangsphase von 8.00 Uhr bis 8.15 Uhr, bei den Erdkindern und in der Oberstufe um 8.30 Uhr.

Die Grund- und Mittelstufenkinder, die nicht an der Nachmittagsbetreuung teilnehmen, gehen an allen Tagen der Woche nach dem Mittagessen ab 13.00 Uhr nach Hause. Die Nachmittagsbetreuung endet in der Regel um 16.00 Uhr.

Die Erdkinder und die Prüfungsklassen haben i. d. R. an einem Tag pro Woche verpflichtenden Nachmittagsunterricht bis 16.00 Uhr, an den restlichen Tagen endet der Unterricht um 13.45 Uhr.

Gibt es eine Nachmittagsbetreuung?

An allen Schultagen wird bis zur 5. Jahrgangsstufe bis 16.00 Uhr eine Nachmittagsbetreuung angeboten.

Die Kinder können sich für wechselnde pädagogische Angebote oder für die Freie Gruppe unter pädagogischer Aufsicht anmelden. Darüber hinaus gibt es außerschulische Nachmittagsangebote (ANA) (z. B. Instrumentalunterricht, Theater, Sportangebote, Fremdsprachenangebote, etc.).

Für alle Jahrgänge ab der 6. Jahrgangsstufe gibt es außerdem zahlreiche freiwillige Lern- und Freizeitangebote von Montag bis Donnerstag.

Was kostet die Nachmittagsbetreuung?

Die reine Betreuung im Rahmen der Offenen Ganztagsschule ist von Montag bis Donnerstag kostenfrei. Auch Angebote, die der Prüfungsvorbereitung dienen, sind kostenfrei. Für darüber hinausgehende Angebote müssen Gebühren erhoben werden.

Fragen zur Schulaufnahme

Wie läuft das Aufnahmeverfahren für die erste Jahrgangsstufe ab?

Um sich einen Eindruck von unserer Schule zu verschaffen, empfehlen wir Ihnen unseren Tag der offenen Tür, der in der Regel (Ankündigung in der Presse und auf der Homepage beachten) im November stattfindet kommen. Durch Darbietungen unserer Schüler*innen, offene Räume und verschiedenste Gesprächsangebote können Sie einen guten Eindruck von unserer Schule gewinnen und Ihre Fragen persönlich klären.

Verpflichtend sind dann der Besuch eines unserer Informationsabende im Januar. Hier erfahren Sie alle Details zu unserer Pädagogik und den Rahmenbedingungen eines Schulbesuchs.

Weitere Informationen zu unserem Aufnahmeverfahren finden Sie hier.

Wie kann ich mich als Quereinsteiger*in bewerben?

Wenn ihr Kind quer in die Montessori-Schule Augsburg (also nicht in die erste Klasse) einsteigen möchte, können Sie eine E-Mail an uns schicken um einen Bewerbungsbogen anfordern. Diesen können Sie ganzjährig bei uns abgeben. Wenn ein Schulplatz frei wird, laden wir Kinder unserer Warteliste zu einer einwöchigen Hospitation in der Klasse ein. Danach entscheiden beide Seiten ob das Kind an unsere Schule wechseln wird.

Was sind die Kriterien, nach denen eine Schulaufnahme entschieden wird?

Die Aufnahme von Quereinsteigenden kann nur erfolgen, wenn ein anderer Schulplatz frei wird. Es kann sein, dass wir in manchen Schuljahren nur wenige oder gar keine Quereinstiegsplätze haben. Dennoch lohnt sich eine Bewerbung immer. Sobald ein Schulplatz frei wird, werden geeignete Bewerber*innen zu einer einwöchigen Hospitation eingeladen. Geeignete Bewerber*innen werden nach ganz unterschiedlichen Kriterien ausgewählt: Zum Beispiel, welche Jahrgangsstufe wird gebraucht, welche “Typen” passen noch in die Klasse, gibt es mehr Jungen oder Mädchen in der Klassen, etc.

Für die Aufnahme der Erstklässler*innen finden bei uns jährlich im Februar/März die Kennenlerntage statt. An jeweils einem Tag nehmen wir uns Zeit, die Kinder und Eltern einzeln kennenzulernen. Geschwisterkinder haben bei uns immer einen Bonus. Am Ende entscheidet der Gesamteindruck der Familie. Besonders die kognitive und emotionale Schulreife des Kindes ist für uns entscheidend.

Wie viele freie Plätze gibt es für neue Schüler*innen?

Es stehen jährlich ca. 33 Plätze in der ersten Jahrgangstufe zur Verfügung.

Die Anzahl der Quereinstiegsplätze (für Schüler*innen die nicht in der ersten Jahrgangstufe einsteigen) kann man schwer angeben. Es gibt Zeiten, in denen es keine Plätze gibt.

Welche Kosten kommen auf uns zu?

Um unsere Pädagogik umsetzen zu können, müssen wir Schulgelder und Gebühren erheben. Eine Übersicht der wichtigsten Gebühren finden Sie hier.

Fragen zu Abschlüssen und Noten

Vermittelt die Schule den gleichen Lehrstoff wie die Regelschule?

Grundsätzlich ja. Die Montessori-Schule deckt als Minimalvoraussetzung die Lerninhalte des vom bayerischen Kultusministerium festgelegten Lehrplans ab, hält sich dabei aber nicht an die in Regelschulen üblichen starren Zeitabläufe. Das heißt z. B. in der Grundschule, dass den Kindern in den vier Jahren alle Inhalte angeboten werden, die an der Regelschule vorgesehen sind – das bedeutet aber nicht, dass der Wissensstand zu einem bestimmten Zeitpunkt, etwa am Ende der zweiten Jahrgangsstufe, identisch sein wird. Wir gehen davon aus, dass jedes Kind ein „Lernzeitfenster“ (eine sensible Phase) hat, in dem es offen für bestimmte Inhalte ist. Aus diesem Grund, macht es keinen Sinn, Lerninhalte jahrgangsbezogen anzubieten.

Zudem eignen sich unsere Schüler*innen Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Eigenständigkeit, Selbstreflexion oder Redekompetenz an, welche die Regelschule nur wenig vermittelt. Unsere Schule mit dem Lehrplan zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr – sogar während der ganzen Schulzeit – zu vergleichen, kann nie erfüllend sein. Denn die Zeit für die Persönlichkeitsentfaltung jedes und jeder einzelnen und die vielen Themen, die einem Menschen begegnen und die er als wichtig erachtet, muss man ihm zugestehen.

Außerdem beschränkt sich die Schule nicht auf den Stoff des Lehrplans. Es gibt zahlreiche zusätzliche Angebote im musischen, sprachlichen und naturwissenschaftlichen Bereich, z. B. Englisch ab der 1. Jahrgangsstufe, Französisch und Spanisch im Rahmen unserer Offenen Ganztagsschule ab der 6.Klasse.

Gibt es Noten und Zeugnisse?

Noten gibt es an unserer Montessori-Schule grundsätzlich nicht. Die Pädagog*innen beobachten und dokumentieren aber die Lernfortschritte jedes Kindes in der Klasse sehr genau. Daraus entstehen zum Halbjahr ausführliche Wortgutachten und zum Schuljahresende detaillierte und differenzierte „Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess“ (so genannte IzEL), die den Kindern anstelle traditioneller Zeugnisse mit Noten mitgegeben werden. Außerdem werden die Kinder schon ab der ersten Klasse dazu angehalten, gemeinsam mit den Pädagog*innen ihre Arbeit zu reflektieren und sich Ziele zu setzen.

Welchen Schulabschluss ermöglicht die Montessori-Schule?

Die entsprechenden Informationen finden Sie hier!

Werden die erzielten Schulabschlüsse anerkannt?

Unsere Schulabschlüsse (erfolgreicher Hauptschulabschluss oder Qualifizierender Hauptschulabschluss nach der neunten Klasse und der Mittlere Schulabschluss nach der zehnten Klasse) sind staatlich anerkannt und werden in Kooperation mit unseren staatlichen Partnerschulen absolviert.

Die Schüler*innen nehmen an den staatlichen Prüfungen als Externe teil, d. h. dass sie die Prüfungen ohne Vornoten (Jahresfortgangsnoten) bestehen müssen. Aus Erfahrung können wir sagen, dass unsere Schüler*innen diese Herausforderung in der Regel sehr gut bewältigen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Kann mein Kind Abitur machen, wenn es die Montessori-Schule besucht?

Unsere Erfahrungen der letzten Jahre zeigen uns, dass Schüler*innen, die uns nach der zehnten Klasse verlassen, hauptsächlich an weiterführende Schulen gehen. 78% der letzten sieben Abschlussjahrgänge hatten den dafür notwendigen Notendurchschnitt. FOS, Montessori-FOS oder die Übergangsklasse des Gymnasiums sind mögliche Wege.

Wer uns mit den entsprechenden kognitiven Fähigkeiten verlässt, wird seinen/ihren Weg entsprechend weitergehen, wenn er/sie das will.

Können die Kinder nach der Grundschule auf ein Gymnasium oder eine Realschule wechseln?

Die gewünschten Informationen finden Sie hier!

Fragen zum Mittagessen

Gibt es ein Mittagessen?

Ja, es gibt jeden Tag ein Mittagessen für die Kinder. Die Kinder bedienen sich selbst am Buffet; einen Essenszwang gibt es nicht.

Was gibt es zum Essen?

Wir verwenden zur Zubereitung des ausschließlich vegetarischen Essens Zutaten, die wir im Öko-Großhandel einkaufen.

Der Speiseplan ist abwechslungsreich gestaltet und nimmt Rücksicht auf die Vorlieben der Kinder.

Auf Allergien wird nach Möglichkeit Rücksicht genommen.

Wer bereitet das Essen zu?

Das Mittagessen wird von unserem schulischen Küchenteam in der eigenen Schulküche jeweils frisch zubereitet. Unterstützt wird das hauptberufliche Team von unseren Eltern und dem AK Küche.

Was kostet das Essen?

Wir kaufen in Eigenregie ein, das heißt Bio-Qualität zu Großhandelskonditionen. Dieser glückliche Umstand ermöglicht es der Schule, den Kindern ein qualitativ sehr hochwertiges Essen zu einem äußerst günstigen Preis von knapp 3,00 Euro (bis Jahrgangsstufe 4) bzw. 3,50 Euro (ab Jahrgangsstufe 5) pro Mahlzeit anzubieten.